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Trauerkurse in Präsenz oder Online?

Trauerbegleitungskurse als Präsenzseminare oder Onlineakademie?

 

Erinnert Ihr Euch noch an Eure eigene Trauerbegleitungsausbildung? Oder an die Kurse, die Ihr selbst gebt? Es gibt in der Hospizarbeit und in der Trauerbegleitung eine sehr große Bevorzugung von Präsenzseminaren. Dies wird aktuell auch von Berufsverbänden so festgeschrieben. Und natürlich höre ich nicht auf, Präsenzseminare zu geben. Ich freue mich auf die neue Gruppe des Trauerbegleitungskurses für Ehrenamtliche. Aber wie toll wäre es, wenn ich ergänzend zum Präsenzkurs einige Kurskapitel online zur Verfügung stellen kann? Oder wenn Personen, die einen Tag verpasst haben, sich aus einer Kursdatenbank die Vorträge noch einmal anhören könnten? Oder wenn Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht anreisen können, keine Präsenzseminare besuchen können, sich von zu Hause aus, in ihrem Tempo, zu ihrer Zeit Vorträge anhören können zu den Themen Trauerbegleitung, Gesprächführung, Symbolarbeit, Trauer bei speziellen Zielgruppen oder Auslösern?

 

Erinnerungen an meine eigene Ausbildung

Ich weiß, wie unglaublich schwer mir meine eigene Ausbildung gefallen ist. Ich musste immer sehr weit fahren. Die Züge hatten meistens Verspätung, oft fiel einer aus. Ich saß oft eine Stunde fest in Hannover. Zusätzlich zu der teuren Seminargebühr gab es die Hotel- und Verpflegungskosten. Das Gruppenerleben war sehr schön, aber in der Hälfte des Kurses änderte sich die Gruppenzusammensetzung deutlich und dann war das Gruppenerleben nicht mehr schön. Ich war nach den Seminarwochenenden immer unendlich erschöpft, dazu kam die lange Rückreise. Ich empfand meine eigene Qualifizierung als Trauerbegleiterin als unglaublich anstrengend, aufwändig, teuer und herausfordernd. Die Dozentin war streng, ernst, und machte sehr wenig Pausen. Ich fiel abends immer hundemüde ins Bett. Dennoch habe ich methodisch dort wenig gelernt.

 

Nur die Persönlichkeit?

Ein sehr großer Wert wurde auf die emotionale Entfaltung und Persönlichkeitsentwicklung gelegt. Der Kurs bestand zu fast 80 Prozent aus Selbsterfahrung. Es ginge um die Haltung, wurde immer wieder gesagt. Ich habe sehr viel emotionalen Stress gespürt und viel geweint. Ich habe immer wieder im Stuhlkreis gesessen, um eine wundervoll dekorierte Mitte, mit meinen schriftlichen Unterlagen balanciert, immer aufpassend, dass ich mein Wasserglas unten neben dem Stuhl nicht umschmeiße.

 

Ein zu buntes Programm

Wir haben meditative Tänze getanzt, wir haben gechantet, Chakrentöne gesungen. Ich fand diesen ganzheitlichen, spirituellen Ansatz anfangs sehr schön. Eine Person, die als Dozentin ein ganzes Wochenende gestaltete, erklärte uns dann zu meiner Verblüffung, sie könne mit dem inneren Auge in der Visualisation ganz genau die Lage der Krebsgeschwüre sehen, und alle ihre Patientinnen könnten das auch. Das war ein Wochenende, an dem wir als Kurs eine Beschwerde an die Kursleitung schrieben, nachdem wir lange abends bei einem Glas Wein diskutiert hatten. Eine Person, die ein Ganztagscoaching leitete, erklärte mir, ich müsste unbedingt eine Kassenzulassung bekommen, sonst würde meine Praxis nie in die schwarzen Zahlen kommen.

 

 

Wie führe ich eine Praxis?

Was ich in dem ganzen Kurs nicht gelernt habe, war, wie führe ich eine Praxis, wie mache ich mich selbständig, wie dokumentiere ich für mich sicher meine Einzel- und Gruppengespräche. Ich habe nicht gelernt, wie mache ich Werbung für meine Praxis, wie führe ich Kriseninterventionen durch, wie sorge ich gut für mich selbst, was für eine Zeitstruktur brauche ich und wie viele Klienten am Tag vertrage ich maximal. Weder wurde behandelt, wie eine Serie von 10 Gruppensitzungen aufzubauen ist, noch gab es eine vernünftige Sicht auf Antidepressiva, naturheilkundliche Präparate oder klare Empfehlungen, wann ich den Psychiater hinzuziehen muss.

 

Fachliches Wissen fehlte

Wenn ich kein Psychologiestudium und als Psychologin im Hospiz-, Palliativ- und Notfallbereich keine Berufserfahrung gehabt hätte, ich hätte nie bestehen können als Trauerbegleiterin. Und das erzählen mir viele aus ihren Trauerqualifikationen. Dass sehr viel von der Haltung und viel zu wenig Methodik und Gründergeist vermittelt wird. Und wenn ich nicht einen guten Gründerkurs gehabt hätte, der mir viel Betriebswirtschaftliche Tipps und Tricks gezeigt hätte, wäre ich keine Unternehmerin geworden. Und das will ich ändern. In meiner Trauer Online Akademie sollen diese Elemente nicht zu kurz kommen. Und gut zugänglich sein.

 

Warum sind Onlinekurse eigentlich so unbeliebt?

 Viele von uns haben in der Coronazeit auf Onlinekurse ausweichen müssen und empfanden es eher als Notlösung. Daher jetzt wieder ein großer Run zurück auf Präsenzkurse. Moderne Kurskonzepte sind meiner Meinung nach eine supergute Mischung aus Präsenz, hoch spannenden, interaktiven Onlineformaten und einem Onlinekursteil, der zum Selbstlernen zur Verfügung gestellt wird. Wer schon einmal einen wirklich spannenden Onlinekurs erlebt hat, bei dem Menschen sich aus Deutschland, Schweiz und Österreich verbinden und miteinander wirklich inspirieren, wird dieses Format nicht missen wollen.

 

Mehr dazu demnächst! Wenn Du Fragen zur Trauer Online Akademie hast, nutze hier die Kommentarfunktion oder schreibe mir eine Mail an monika.mueller-herrmann@gmx.de

Bald geht es los! Komme in die erste, preiswerte Pilotgruppe, die bald startet! Du bestimmst den Kurs mit!

 

Ich bin gespannt auf Eure Fragen!

Monika Müller-Herrmann

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Kommentare: 2
  • #1

    Tina Schmidt Jakobs (Montag, 27 Februar 2023 21:50)

    Was bedeutet Pilotgruppe?

  • #2

    Monika Müller-Herrmann (Dienstag, 28 Februar 2023 09:08)

    Liebe Tina Schmidt Jakobs,
    Pilotgruppe heißt, dass die erste Gruppe, die daran teilnimmt, den Kurs deutlich preiswerter bekommt. Dafür können Sie den Kurs mehr mitbestimmen. Ich bitte gleichzeitig um Feedback. Sind Sie interessiert? Melden Sie sich gerne direkt bei mir über die Emailadresse!

    Mit herzlichen Grüßen
    Monika Müller-Herrmann