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Marketing, Öffentlichkeitsarbeit oder Selbstvermarktung?

Selbstvermarktung, Positionierung oder Öffentlichkeitsarbeit – wie machen Trauerbegleiter*innen auf sich aufmerksam und was hat das noch mit Trauerbegleitung zu tun?

 

 

Kann ich heute noch als Trauerbegleiterin für mich werben ohne social Media Herumgeposte?

 

 

Das wurde ich neulich von einer Teilnehmerin meiner Trauer Online Akademie gefragt. Ich antwortete ihr: ich finde es sehr spannend und anregend, was Du schreibst und was Du Dich und mich fragst.

 

 

Warum bist Du damals in die Trauer Online Akademie gegangen? Wie hast Du mich kennengelernt? Über meine Bücher oder meine Blogartikel, meine Social Media Posts oder über meine Präsenzkurse?

 

 

Sie nahm Bezug auf bekannte Größen der Trauer Szene, und zwar gerade diejenigen, die durch sehr regelmäßige Social Media Posts und eifriges Bücherschreiben bekannt sind. Das ist eine sehr gute Möglichkeit, bekannter zu werden: Bücher schreiben, Blogartikel und Social Media Posting. Nur, das sagt sehr wenig darüber aus, wie viel die Personen wirklich verdienen, denn Tantiemen von Büchern sind oft sehr lausig und viele Likes und Herzchen auf Facebook sind noch kein Geld auf dem Konto.

 

 

Manche der von ihr zitierten Personen haben den sehr großen Luxus, Festangestellte eines großen Trägers oder eines Hospizvereins zu sein. zu sein. Es mag nur sehr wenig Festangestellte großer Konzerne geben, die sich hauptberuflich, in Vollzeit, mit Trauerbegleitung beschäftigen dürfen. Die meisten Kolleginnen, die wie ich jahrelang in Hospizvereinen angestellt waren, sind bei kleinen oder großen Vereinen oder sozialen Trägern angestellt.  Egal, wie viel sie posten, ich gehe fest davon aus, dass sie in ihrer tagtäglichen Arbeit sehr viel für Trauernde tun.

 

 

Andere schreiben sehr gute Bücher und machen überwiegend Kurse und Fortbildungen. Sie tun damit auch etwas sehr wertvolles, qualifizieren andere Menschen sehr gut und gründlich, damit sie gute Trauerbegleiter*innen werden. Und dann gut anderen Trauernden helfen können.

 

 

In der Tat haben prominente Autorinnen ihre eigenen Trauerbegleitungsmodelle und ich arbeite gerade an meinem eigenen. Es ist für die eigene Positionierung wichtig und es macht Spaß, ein eigenes Modell zu entwickeln. Es ist eine vertiefte geistige Auseinandersetzung mit dem Thema, das ja jahrelang bearbeitet wurde und wird.

 

 

Hat das alles mehr mit Selbstvermarktung oder mit Trauerbegleitung zu tun?

 

 

Ich glaube, wenn Du nicht einfach Festangestellte in einem Hospizverein oder einer Firma bist, wie ich es ja auch jahrelang war, dann musst Du die Brücke schlagen zwischen einerseits Trauerbegleitung anbieten, andererseits Kurse anbieten und Dich selbst bekannt zu machen und zu positionieren. Ich kann gut leben von meiner Trauerbegleitung, habe allerdings in den ersten drei Jahren der Gründung finanziell auf jedweden Urlaub verzichten müssen. Ohne die Kurse, online wie in Präsenz, könnte ich nicht von meiner Arbeit leben.

 

 

Was stört Dich daran, wenn bekannte Trauerbegleiterinnen etwas aktiv dafür tun, bekannter zu werden? Wieso erlebst Du das als eher unangenehm, als Selbstvermarktung?

 

 

Es ist eine Sache, bezahlte Anzeigen zu schalten. Es durch permanentes Contentmarketing zu schaffen, bekannter zu werden, ist nachhaltiger, aber anstrengender. Und ich glaube, angefangen haben wir alle, vermehrt ins Netz zu gehen, während der Corona Krise. Vorher haben viele von uns Emails und Prospekte versandt und waren lokal in einer gewissen Region bekannt. Das hat vor Corona, als wir alle überwiegend Präsenzkurse gegeben haben, auch gereicht. Dann wurde es aber für uns alle notwendig, unser Angebot auf digitale, auf online Angebote auszuweiten. Weil viele Präsenzkurse gar nicht mehr stattfanden. Und damit wuchs die Möglichkeit, Personen außerhalb der lokalen Reichweite zu erreichen.

 

 

Was ich geschätzt habe an der Zeit, als wir alle vermehrt Online tätig waren und ins Netz gingen, dass ich zu sehr viel mehr Kolleginnen und Kollegen Kontakt bekam. Ich bekam durch ihre Social Media Posts ein ganz lebendiges Bild ihrer Arbeit

 

Andere nahmen mich neu wahr, da ich auch sehr viel von meiner praktischen Arbeit zu erzählen hatte. Wenn Du meine Strategie des Umgangs mit Social Media und Content Marketing kennenlernen willst, am 14.9. biete ich von 17:00 bis 19:30 Uhr erneut ein Seminar zu Social Media für Trauerbegleiter*innen und Hospizdienste Online an.

 

 

Hier kannst Du es buchen. Um zu lernen, wie gute Öffentlichkeitsarbeit heute geht: Mit einer sehr guten Positionierung und Content Marketing!

 

Ich bin gespannt auf Eure Kommentare zu dem Text!

 

Herzlich,

Monika Müller-Herrmann

 

 

 

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